Inhalt: Der Reisejournalist erzählt seine Kindheit in den Nachkriegsjahren im Wallfahrtsort Altötting: Der Vater, traumatisiert aus dem Krieg zurückgekehrt, kennt als Erziehungsmittel nur Gewalt und Demütigungen. Als die Mutter die Familie verlässt, wird Andreas zum Sündenbock. Seine Qualen endeten, als er sich als 18-Jähriger gegen seinen 63 Jahre alten Vater zur Wehr setzte. Beim Lesen wünscht man, es wäre Fiktion. Aber was Altmann hier Schreckliches schildert, ist seine Kindheit und Jugend. Der renommierte und preisgekrönte Reisejournalist wuchs in Oberbayern auf, in einer "Oase bigotter Inzucht". Noch im Kindbett wollte seine Mutter ihn ersticken. Sein Vater, ein ehemaliger SS-Mann, tyrannisiert und prügelt die ganze Familie und schafft nebenher einigen Wohlstand mit dem Verkauf von Rosenkränzen. Der Autor führte schon von Kindesbeinen an Tagebuch, und so gelang es ihm, detailreich zu Papier zu bringen, was er wie erleben musste. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und wir erhalten Einblick in seine "Scheißjugend": Autoaggression, sexuelle Störungen, Bettnässen. Altmann plante gar, seinen Vater zu töten. Seine Qual war erst beendet, als der 18-Jährige sich gegen seinen 63 Jahre alten Vater zur Wehr setzte. Das Buch ist packend, analytisch, drastisch. Es zeigt, wie Kinder unter Gewalt leiden, welch langfristige Schäden sie nehmen. Es macht jedoch auch Hoffnung: Der Autor ist heute erfolgreich und kommt mit dem Leben besser zurecht, als zu erwarten war. Herausragend! (1) Systematik: Bek Umfang: 254 S. Standort: Bek Alt ISBN: 978-3-492-05398-3
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